Der Ort Füchtenfeld, der im Jahre 2008 sein 60-jähriges Bestehen feierte, liegt mit seinen rund 700 Einwohner in der Gemeinde Wietmarschen.
Im Jahre 1937 wurde im Moor ein Reichsarbeitsdienstlager zum Zwecke der Kultivierung des Moores errichtet. Es sollten dort ca. 10.000 junge Arbeitsdienstler und 11.000 Strafgefangene
untergebracht werden.
Dieses Vorhaben wurde jedoch nach Kriegsbeginn nicht weitergeführt. Bereits im Jahre 1941 wurden die Baracken dann für die Unterbringung von überwiegend russischen Kriegsgefangenen
genutzt.
Am 19.09.1941 war das Lager XIII Wietmarschen mit 2700 sowjetischen Kriegsgefangenen belegt. Nach Kriegsende wurden diese Lager dann ausgebessert, um den immensen Flüchtlingsstrom in der Grafschaft Bentheim zu bewältigen. Es sollte einigen Flüchtlingen als erste Notunterkunft dienen.
Im Jahre 1946 bezeichnete der Kreistag das Dorf dann offiziell als Füchtenfeld ("feuchtes Feld") in Anlehnung an das feuchte Moorgebiet. Somit wuchs ein Dorf aus dem Moor.
In das öde Lager pflanzte damals Lehrer Schmidt mit seinen Schülern Hecken aus kleinen Birken, die sie aus dem Moor holten. Zeitweise wohnten bis zu 1100 Vertriebene im Barackenlager. Die ersten Siedlungshäuser wurden 1952 bezogen. Durch die Ölindustrie in Osterwald und Alte Piccardie fanden viele Familien eine neue Existenzgrundlage. Auf Initiative von Herrn Lehrer Schmidt, Ernst Schmidt und Herrn Pastor Wille entstand der Plan Füchtenfeld als Ortsteil von Wietmarschen zu erhalten. Durch das Barackenräumungsprogramm entstanden dann später Ein - und Zweifamilienhäuser.
Heute ist der Ortsteil Füchtenfeld ein schmucker, gepflegter Wohnort, in dem sich alt und jung wohl fühlen können. Gerade auch in den letzten Jahren ist hier in den Neubausiedlungen eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen.